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Beinwell

  • Verwendung: Beinwell ist ein Heilkraut, das vor allem in Salben und Tinkturen für entzündliche, sensible Haut zur Wundheilung oder bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen verwendet wird.
  • Wirkung: Vor allem aufgrund seines Inhaltsstoffes Allantoin wirkt Beinwell stark zellregenerierend. Er unterstützt die Neubildung von Gewebe, kühlt und beruhigt irritierte Haut.
  • Herkunft: Im Altertum wurde Beinwell aus Westsibirien und Kleinasien nach Europa eingeführt, inzwischen ist die Pflanze auf dem ganzen Kontinent sowie in Nordamerika heimisch.
  • Gewinnung: Für eine Beinwell-Salbe oder -Tinktur werden die ätherischen Öle der Beinwellwurzel mittels Heissauszug in einem Trägeröl extrahiert.
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Beinwell: Verwendung

Beinwell ist eine Heilpflanze mit langer Geschichte. Bereits im Altertum war sie ein beliebtes Heilmittel bei Knochenbrüchen oder Frakturen. Und noch immer vertraut man der krautigen Pflanze mit den glockenförmigen, violetten Blüten bei Prellungen, Verstauchungen, Muskelschmerzen und anderen stumpfen Verletzungen des Bewegungsapparates.

Auch bei chronischen Schmerzen wie Rheuma oder Gelenkschmerzen setzt man Beinwell zur Linderung ein. Selbst entzündete Sehnenscheiden und Schleimbeutel klingen unter dem Einfluss der Heilpflanze ab.

Beinwell in der Hautpflege und Kosmetik

In der Kosmetik wird Beinwell vor allem zur Behandlung empfindlicher und entzündlicher Haut eingesetzt. Natürliche Wundheilcremes oder Salben, die die Haut nach Verletzungen bei der Selbstheilung unterstützen sollen, sind typische Anwendungsbereiche für das Heilkraut.

Bei vielen Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Neurodermitis zeigt eine Beinwell-Creme gute Wirkung. Auch Sonnenbrände, Prellungen und Schwellungen sowie Entzündungen der Haut sprechen auf Beinwell – vor allem auf das darin enthaltene Allantoin – positiv an.

Zur Pflege empfindlicher Haut oder Gesichtshaut, die zu entzündlicher Akne neigt, empfiehlt sich ein Wickel mit Beinwell-Aufguss: Dazu werden Beinwellblätter mit heissem Wasser überbrüht und warm auf die betroffene Hautstelle aufgelegt. Eine Tinktur aus fein gemahlenen Beinwellwurzeln, angesetzt mit hochprozentigem Alkohol, wirkt desinfizierend und eignet sich gut zur Behandlung von Verbrennungen, Blutergüssen, oder Gelenksschmerzen.

Beinwell für die Mundhygiene

Im Bereich der Zahn- und Mundhygiene hat sich Beinwell als hilfreiches naturkosmetisches Heilmittel erwiesen. Ein Aufguss aus der Beinwellwurzel ergibt eine bittere Mundspülung, die mehrere positive Effekte mit sich bringt:
  • Remineralisierung der Zähne
  • Reduktion von Parodontose (Zahnfleischschwund)
  • Linderung von Zahnfleischentzündungen

Gerade empfindliches Zahnfleisch und Zähne, deren Eigenschutz beispielsweise durch eine säurehaltige Ernährung angegriffen ist, profitieren von einer Beinwell-Spülung. Dazu werden Blätter und Wurzel der Pflanze zunächst zehn Minuten lang gekocht. Sobald die Flüssigkeit etwas abgekühlt ist, nutzt man sie wie herkömmliches Mundwasser. Ideal sind 15 bis 20 Minuten, nicht öfter als einmal täglich. Wichtig: Im Mundraum lösen sich Gifte, die Spülung anschliessend also nicht schlucken! Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Wurzel beruhigen auch gereiztes Zahnfleisch und lindern Schmerzen bei freiliegenden Zahnhälsen.

Achtung bei der Dosis

So wertvoll seine Heilwirkung, so massvoll sollte Beinwell dosiert werden. Alle Pflanzenteile enthalten neben den gesundheitsförderlichen Wirkstoffen nämlich auch giftige Substanzen, die bei zu hoher Dosierung oder zu häufiger Anwendung Leberschäden hervorrufen können.

Vorsicht gilt daher vor allem bei der inneren Anwendung. Beinwell sollte, wie auch andere hochwirksame Heilpflanzen, nur in sehr geringen Mengen konsumiert werden, beispielsweise zwei Blätter als Tee aufgebrüht, nicht öfter als vier Wochen im ganzen Jahr. Ist man sich unsicher, sieht man von der inneren Anwendung am besten ab und nutzt die Heilwirkung von Beinwell in Form von einer Salbe, Creme oder Tinktur.
Tipp

Die Wirkung von Beinwell für Haut und Körper

In kleinen Mengen sind alle Pflanzenteile von Beinwell geniessbar. Für die Heilwirkung relevant sind allerdings vor allem die Wurzeln der Pflanze. Insbesondere die darin enthaltenen Allantoine werden in der Kosmetik geschätzt: Sie lösen Wundsekrete und regen das Zellwachstum an – wodurch die Heilung beschleunigt wird und neues Gewebe entsteht.
Neben seinen positiven Effekten auf Muskulatur, Knochen und Gelenke setzt man Beinwell in der Hautpflege vor allem wegen folgender Wirkweisen ein:
  • Da Beinwell natürlich entzündungshemmend ist, eignet er sich gut für die Gesichtspflege fettiger, unreiner Haut oder zur Beruhigung von Ekzemen und Hautausschlägen.
  • Seine beruhigende, lindernde Wirkung mildert Hautreizungen und Irritationen.
  • Beinwell kann wirksam gegen sichtbare Äderchen im Gesicht sein, da er adstringierend wirkt, indem er verletzte Schleimhäute zusammenzieht und Blutungen stoppt
  • Ideal ist Beinwell auch nach einem Sonnenbrand: Er wirkt kühlend und natürlich wundheilend.
  • Dank seiner schmerzstillenden Wirkung kann Beinwell sehr gut bei verletzter Haut oder stumpfen Wunden eingesetzt werden.
  • Beinwell wirkt „erweichend“ und beugt der Narbenbildung nach einer Verletzung vor.

Wichtige Inhaltsstoffe von Beinwell

  • Allantoin: Dieser Pflanzenstoff verleiht dem Beinwell seine meistgeschätzte Wirkung. Er ist dafür bekannt, den Zellaufbau zu beschleunigen und so geschädigtes Gewebe zu „reparieren“. In der Naturkosmetik findet sich Allantoin auch in anderen wundheilenden Pflanzen wie der Ringelblume, die Konzentration ist in Beinwell aber am höchsten.
  • Cholin: Cholin ist ein Mikronährstoff und mit den B-Vitaminen verwandt. Er fördert vor allem die Durchblutung und den Stoffwechsel, was ebenfalls für die Selbstheilung zuträglich ist.
  • Ätherische Öle: Ätherische Öle in Beinwell wirken desinfizierend, lindern Irritationen und beruhigen die Haut.
  • Silicium: Kieselsäure oder Silicium ist wesentlich für den Zellstoffwechsel und für die Stärkung des Bindegewebes. Durch die Kräftigung der Faszien ist es in der Lage, die Hautalterung zu verlangsamen.
  • Flavonoide: Die sekundären Pflanzenstoffe fungieren als wertvolle Antioxidantien: Sie bekämpfen schädliche Sauerstoffverbindungen im Körper, die freien Radikale, welche die Zellmembran angreifen und dadurch Krankheiten auslösen können.



DIY: Beinwell-Salbe zum Selbermachen

Das beste Hausmittel bei Blutergüssen, Verstauchungen, Gelenksschmerzen oder Prellungen: eine selbstgemachte Salbe aus der Beinwellwurzel. Die Beinwell-Creme hat sich, ähnlich der Ringelblumensalbe, über Jahrhunderte bewährt. Mit wenigen Zutaten lässt sie sich einfach selbst herstellen.
Zutaten für 1-2 Tiegel Kakao-Bodybutter:
  • 30 g Beinwellwurzel
  • 150 ml Weingeist (70 Vol. %)
  • 45 g Wollwachs oder Bienenwachs
  • 35 g Olivenöl


Zubereitung und Anwendung:
1. Im ersten Schritt wird die Beinwell-Tinktur hergestellt. Dazu setzt man etwa 30 g Beinwellwurzel mit 150 ml 70-prozentigem Weingeist an und lässt sie zehn Tage ziehen. Anschliessend die Pflanzenreste abfiltern.
2. Wachs und Olivenöl werden zusammen in einem Wasserbad geschmolzen, bis die Mischung flüssig ist. Nun mengt man die Tinktur unter, stellt die Hitze ab und rührt so lange, bis die Flüssigkeit abkühlt. Bevor sie fest wird, füllt man sie in kleinere Gefässe zur Aufbewahrung und stellt sie kalt. Die Beinwell-Creme kann sofort äusserlich verwendet werden.



Wissenswertes: Herkunft von Beinwell und Gewinnung des ätherischen Öls

Herkunft von Beinwell

Beinwell ist eine ursprünglich fernöstliche Pflanze, die im Mittelalter aus Kleinasien und dem Westen Sibiriens nach Europa gelangte. Inzwischen ist sie vorwiegend auf feuchten, europäischen Böden beheimatet.

Ihr botanischer Name lautet Symphytum officinale: In der Bezeichnung steckt das griechische Wort symphytos, „zusammengewachsen“. Im Altertum sprach man von jeder Pflanze, die Knochenbrüche heilen konnte, als „Symphytum“.

Beinwell: Öl-Gewinnung

Die Heilkräfte der Pflanze finden sich vor allem in der Beinwellwurzel, weshalb aus dieser auch das wirksame, ätherische Öl gewonnen wird. Üblich ist bei der Gewinnung von Beinwell-Öl ein Heissauszug: Dabei werden die gemahlenen oder zerkleinerten Wurzeln in Trägeröl (z. B. Olivenöl oder Kokosöl) erhitzt und nach etwa einstündigem Simmern abgesiebt. Blätter, Blüten und Stiele von Beinwell verwendet man vorwiegend als direkten Aufguss mit heissem Wasser für Umschläge und Kompressen.

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